Iran
7. - 28. März 2018

Die Perser sind sehr stolz auf ihre Heimat, wissen aber auch, was für eine fürchterliche Presse ihr Land auf der ganzen Welt hat. Jeder Besucher, der zeigt, dass er einen Unterschied zwischen Bürgern und Regierung erkennt, tut etwas für das Selbstvertrauen eines viel geschmähten Volkes. Das ist auch der Grund, warum ich auf die Frage, ob man in ein Land reisen darf, mit dessen politischer Führung man nicht einverstanden ist, für mich eine eindeutige Antwort gefunden habe: Es gibt keine schlechten Orte, wenn du reist, um Menschen zu treffen. (Stephan Ort: „Couchsurfing im Iran", S.124)

Das betagte Fährschiff Hormuz 12 bringt uns bei ruhiger See sicher nach Bandar Abbas. Die Einreiseformalitäten sind äußerst umfangreich und alles verläuft in schleppendem Tempo. Neun Stunden verbringen wir so im Hafenbereich. Nach einer Nacht, auf einem bewachten Parkplatz in Bandar Abbas, brechen wir am nächsten Morgen auf.

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Sarvestan, in der Provinz Fars, ist unser erstes Ziel. Nach einer Tages-Fahrleistung von gut 500 Kilometern finden wir im Royatourism Complex
www.royacomplex.com einen guten Platz für die Nacht. Hier erleben wir die unvergleichbare iranische Willkommenskultur. Die Menschen freuen sich einfach über Besucher aus der westlichen Welt. Sie leiden unter der politischen Führung ihres Landes und der damit verbundenen Isolation.
Wir werden sofort mit Tee bewirtet, können die neuen sanitären Einrichtungen kostenfrei nutzen und werden dann noch zum Abendessen eingeladen. Am nächsten Morgen serviert man uns ein traditionelles typisches Frühstück der Region: Ash, ein breiiger Gemüseeintopf mit Fladenbrot, hmm!

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Ganz in der Nähe besichtigen wir den Palast von Sarvestan.

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Ein Jagdschloß, das zwischen dem 4. Und 6. Jahrhundert erbaut wurde. Der Palast wurde komplett aus Hausteinen errichtet, die großflächig mit Lehmmörtel und Ornamenten bedeckt waren.

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Nur 80 Kilometer entfernt liegt die Hauptstadt der Provinz.

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Shiraz, ist im Iran als Stadt der Blumen und Nachtigallen bekannt. Die ausgedehnten Weingärten in der Umgebung der Stadt gibt es schon lange nicht mehr, denn die Herstellung von Wein ist seit der Revolution verboten. Aber die Shiraztraube hat ihren Weg nach Australien, Südafrika und Südfrankreich gefunden und so können wir zu Hause den guten Tropfen genießen.
Um die Stadt mit ihren Basaren und der geschichtsträchtigen Umgebung zu erkunden, stehen wir mit Simba zentral und sicher auf dem Parkplatz des Homa Hotels.

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Das Mausoleum von Shah Cheraq zählt zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Brigitte musste sich zur Besichtigung in einen Tschador hüllen.

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Der Grabbau wurde im 15. Jh. in seiner heutigen Form errichtet. Das Shah-Cheraq-Heiligtum enthält den drittheiligsten Schrein der Schiiten im Iran. Pilger kommen in Scharen hierher, um das Mausoleum von Shah Sheraq, dem König des Lichtes, zu besuchen und hier zu beten. Leider darf der vollständig verspiegelte Grabraum seit 2016 nicht mehr von Nicht-Muslimen betreten werden.

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Der Portalbau mit seinen türkisfarbenen Blumenfliesen, die markanten knospenförmigen Kuppeln (typisch für Shiraz), die schweren Silbertüren und der zentrale Springbrunnen sind beeindruckend. Seine Fliesenverzierungen der weithin sichtbaren Kuppel sind wunderschön.

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Masdjed-e Nasir ol-Molk wurde 1888 fertiggestellt.

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Die Moschee wird auch heute noch als Gebetshalle genutzt. Von außen kaum als solche erkennbar, besticht sie im Inneren mit zwei kunstvollen Iwanen und einem langen Teich im Innenhof.

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Der schönste Teil der Anlage ist der Wintergebetssaal mit seinen lichtdurchfluteten Buntglasfenstern, durch die die wärmenden Sonnenstrahlen einfallen und ein tolles Lichtspiel auf die Teppiche zaubern.

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Mit einer Fläche von 110 x 104 Metern zählt die Vakil Moschee zu den größten Gebetshäusern der Stadt Shiraz.

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Die Besonderheit der Vakil Moschee bildet die Wintergebetshalle mit ihren 48 spiralförmigen Säulen, die einem Labyrinth gleichen.

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Neben den markanten Spiralsäulen beeindruckt die Moschee mit ihren dekorativen floralen Fliesen, der überdimensionalen Hauptgebetshalle und dem schönen Wasserbecken im Innenhof.

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Das Vakil Badehaus wurde 1776 als öffentliche Badeanstalt erbaut, jedoch später, unter Khomeinis Regierung, aus moralischen Gründen geschlossen.

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Heute ist der schöne Kuppelbau ein Museum. Die Ausstellung zeigt verschiedene Szenen der persischen Kultur und erklärt, wie das Haman einst genutzt wurde. Die kunstvollen Gewölbe der Kuppelgebäude sind mit religiösen und floralen Mustern übersät.

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Arg-e Karim Khan, die Stadtfestung von Shiraz, aus der Zand-Zeit (18. Jahrhundert), diente ursprünglich als Residenz des Herrschers.
Das Innere der Anlage, die in späterer Zeit als Gefängnis und bis in die 1960er Jahre als Polizeipräsidium genutzt wurde, machte bis vor kurzem einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Mittlerweile wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt und die Anlage zur Besichtigung freigegeben.

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Der Eram Botanical Garden ist der berühmteste der Shirazer Gärten und ist bekannt für die persische Gartenkunst.

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Er wurde bereits im 11. Jahrhundert angelegt. Die weitläufige Gartenanlage mit ihren Granatapfelbäumen, Zitronenbäumen und Zypressen wird gern von der Bevölkerung aufgesucht. Insbesondere die Zypressen gelten im Iran als Inbegriff von Anmut und Schönheit.

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Im Zentrum des Parks befindet sich ein kunstvoller Palast, der sich im Wasserbecken spiegelt. Wir sind bei unserem Besuch leider ein paar Wochen zu früh, die Vegetation erwacht erst langsam.

Die Überreste der altpersisischen Stadt Persepolis befinden sich eine Autostunde von Shiraz entfernt.

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Die gut erhaltenen Ruinen sind UNESCO-Weltkulturerbe und geben heute eine guten Einblick in das einstige Persepolis mit seinen meterhohen Statuen und majestätischen Palästen.

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Etwa um 515 v.Chr. fasste Darius der Große den Entschluss, am natürlichen Ausläufer des Berges Kuh-e Rahman (Berg der Gnade) eine Anlage bauen zu lassen, die die Macht und Größe des achämenidischen Weltreichs architektonisch zum Ausdruck bringen sollte. Die natürliche Terrasse wurde da, wo es nötig war, künstlich aufgeschüttet. So entstand ein Areal von etwa 400 x 300 Metern, auf dem im Laufe von etwa 60 Jahren die einzelnen Paläste erbaut wurden.

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Persepolis galt einst als eine der wichtigsten Städte Persiens, bis Alexander der Große sie zerstörte.

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Nur 7 Kilometer von Persepolis entfernt befinden sich die Felsengräber Naqsh-e Rostam.

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Hier wurde einst der persische König Darius I., der Gründer von Persepolis und seine Nachfahren, bestattet. Ihre Gräber wurden in den massiven Felsen geschlagen und mit beeindruckenden Reliefs verziert.

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Am 13. März 2018 fahren wir von Shiraz nach Yazd.

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Knapp 500 Kilometer schnurrt Simba auf recht gutem Highway durch weite Hochtäler, bis auf fast 3.000 Meter hinauf. Die umliegende Gipfel sind frisch verschneit.

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Eine Landschaft, die uns an Tibet erinnert, es fehlen nur die Yaks.

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Yazd, ein kleines Städtchen, ist begünstigt durch seine Lage am nördlichen Abhang des Shir-Kuh-Gebirgsmassivs (4.050m). Durch ein ausgedehntes System von Qanaten (unterirdischer Kanäle) wird das Schmelzwasser des Frühjahrs zur Bewässerung genutzt. Die Gärten von Yazd sind berühmt für ihre Granatäpfel. Yazd hat eine lange Geschichte und auch Marco Polo kam hier durch und berichtete über eine ausgedehnte Seidenproduktion und -handel, für den Yazd noch heute berühmt ist. Yazd hat schon immer durch seine Lage vom Handelsweg nach Indien besonders profitiert.

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Wir stehen in Yazd auf dem Parkplatz des Silk Road Hotels, unweit der Freitagsmoschee.

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Die Moschee ist ein sehr imposantes Bauwerk und stammt aus dem 14. Jahrhundert.

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Die Fliesendekorationen in den herrlichsten Blautönen zählen zum Schönsten, was die persische Baukunst aus dieser Zeit hinterlassen hat.

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Über einen Bereich von 3 qkm erstreckt sich die historische Altstadt von Yazd.

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Sie wird bestimmt durch einen reizvollen Bazar und ihre Lehmhäuser. Die Gassen von Yazd sind als Weltkulturerbe von der UNESCO ausgezeichnet und der kleine Ort zieht darum auch einige Touristen an.

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Zahlreiche Lehmbauten verfügen über Windtürme, die in der heißen Jahreszeit für ein angenehmes Raumklima sorgen.

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Tekiyeh Mir Chaqmaq

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Wir besuchen zum Sonnenuntergang das naheliegende kleine Wüstengebiet und blicken auf den Natronsee zu Füßen der Sanddünen, bzw. zur malerischen Bergkette im Osten.

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Am folgenden Tag setzen wir unsere Reise fort. Durch karges und staubiges Hochland erreichen wir nach 320 Kilometern die Oase Isfahan. Die quirlige Stadt liegt auf einer Höhe von 1.575 m Höhe. Verkehrsregeln werden ganz eigen auf iranische Art interpretiert und wir sind heilfroh, als wir Simba auf dem bewachten Parkplatz des Abbas Hotels abstellen können. Von hier sind es nur wenige Minuten bis zum Herzen der Stadt, dem großen Platz „Meydan-e Iman“.

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Hier trifft sich die Bevölkerung, hier befinden sich die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Der Zugang zum Bazar geht ebenfalls vom Platz ab.

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An der Südseite des Platzes „Meydan-e Iman“ liegt die „Große Moschee“. Ihr Bau dauerte gut 20 Jahre. Sie gilt als die Schönste, der in der Safaviden-Zeit erbauten Hofmoscheen.

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Mit einem Innenhof von 68 x 53 Metern ist sie eine der größten. Das hoch aufstrebende Eingangsportal mit Doppelminarett läuft oben in einer Halbkuppel mit Stalaktitengewölbe aus, der Fliesenschmuck mit tiefblauem Grundton und fein aufgelösten Mustern erweckt dem Betrachter den Eindruck der Himmelskuppel. Um den Hof gruppieren sich vier überkuppelte Hallen.

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Die gesamte Außenfassade ist mit Fliesen auf blauem Grund verkleidet, florale Ornamente in Gelb- und Grüntönen schaffen eine vollkommene Harmonie.

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Der Hauptgebetssaal mit zwei Nebenhallen wird betont durch ein Doppelminarett, eine 33 Meter hohe Iwan-Wand und die 54 Meter hohe Kuppel. In seinem Inneren herrscht eine wunderbare Akustik. Die Fliersenverkleidung der Innenkuppel gilt als Meisterleistung persischer Handwerkskunst. Insgesamt sollen in dem Bauwerk, das mehrfach renoviert wurde, 472.550 Fliesen verbaut worden sein.

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Im Gegensatz zu dem Monumentalbauwerk der Großen Moschee, besticht die zweite am Platz Mexdan-e Iman gelegene „Lotfollah-Moschee“ durch ihre zurückgenommenen Dimensionen. Sie wurde nach 14 Jahren Bauzeit im Jahre 1616 vollendet und diente als Privatmoschee des Herrschers und seiner Familie. Entsprechend ihrer Verwendung als Privatmoschee wurde auf Hof und ein Minarett verzichtet.

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Der Kuppelsaal sucht mit seiner ausgewogenen Eleganz nach seinesgleichen. Alles hat etwas Leichtes, Schwebendes - auch ein Resultat des diffusen Lichteinfalls durch 16 Fenster unterhalb der Kuppel.

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Durch sphärische Wölbungen in den vier Ecken glaubt man, in einem achteckigen Raum zu stehen.

Gegenüber der Lotfollah-Mosche liegt der „Palast Ali Qapu“.

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Die von 18 Holzsäulen getragene Vorhalle mit Wasserbecken im Zentrum bietet dem Besucher einen grandiosen Ausblick auf die Kuppel der Moschee und den großen Platz Meydan-e Iman.

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Der Zugang zur Freitagsmoschee „Masdjeh-e Djameh“ versteckt sich im Inneren der Bazar-Gassen. Dem bunten Treiben endlich entkommen, ist es eine Wohltat, in dem weitläufigen Komplex zu verweilen. Schon Mitte des 9. Jh. stand an dieser Stelle eine Moschee.

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Die Freitagsmoschee gilt als eines der ersten Beispiele für den Bautyp der iranischen Vier-Iwan-Hofmoschee, die sich seit Mitte des 11. Jahrhunderts unter dem Einfluß der Seldjuken entwickelte.
Der mächtige Süd-Iwan mit Doppel-Minarett zieht sofort die Blicke auf sich.

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Links und rechts des Kuppelsaales erstreckt sich ein Wald von Säulen. Die kleinen Kuppeln zwischen den Säulengängen weisen alle eine unterschiedliche Ziegelsetzung auf.

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Als alte Flussoase spielen Brücken in Isfahan schon immer eine große Rolle. Die wohl schönste Brücke (130 Meter lang), die über den Zayandeh Run führt, ist die Pol-e Khandjou.

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Sie wurde 1.630 von Shah Abbas II. erbaut. Über 23 Bögen aus Stein und Ziegeln wird der Fluß von einem Staudamm von 26 Metern Breite überspannt, der wie eine Schleuse wirkt. Bei verschlossenen Kammern konnte dadurch der Wasserspiegel, westlich der Brücke, um bis zu zwei Meter angehoben werden.

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Zum ca. 100 Kilometer östlich gelegenen Ort Varzaneh gelangen wir mit einem Leihwagen und Fahrer. Ganz in der Nähe befindet sich ein Feld hoher Sanddünen und Batlaq-e Gavkhuni,

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das Endbecken des Zayandeh Rud mit stark salzhaltigen Sümpfen.

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Es gibt eine Wasserschöpfstelle, die mittels eines kräftigen Ochsen betrieben wird, zu bestaunen.

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In einem alten Lehmbau finden wir eine traditionelle, kamelbetriebene Mühle vor.

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Im Ort Varzaneh besichtigen wir einen großen Taubenturm, in dem mehr als 5.000 Taubenpaare nisten konnten. Der hochwertige Taubenmist wurde zum Düngen der umliegenden Felder eingesetzt.

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Der kleine Ort Ghurtan, mit seiner umlaufenden wehrhaften Mauer und den innen liegenden verwinkelten Gassen und den leider meist verfallenen Lehmhäusern, beeindruckt uns sehr.

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Er ist 1.600 Jahre alt und wir stellen uns vor, wie wohl seinerzeit das Leben hier aussah.

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Am Morgen des 19. März 2018 machen wir uns wieder auf den Weg. Auf dem Highway fahren wir durch weite Hochtäler zum Karkas-Gebirgsmassiv. Nicht nur der höchste Gipfel (4.000m) trägt eine Schneehaube.

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Der kleine abgeschiedene Ort Abyaneh liegt am Nordhang des Karkas-Gebirges.

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Er ist in ganz Iran wegen seiner Einwohner bekannt, die lange nach der Islamisierung der Lehre Zarathustras treu blieben. Sie sprechen einen altertümlichen Dialekt und die Frauen tragen meist keinen Chador, sondern bunte Kleider und blumige Kopftücher.

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Wir schlendern durch die schmalen Gassen und erfreuen uns an den verschachtelten roten Lehmhäusern.

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Kashan und seine Vorläufersiedlungen gehören zu den am längsten besiedelten Plätzen auf dem iranischen Hochland. Der Grund ist eine äußerst ergiebige Quelle, die noch heute die ehemaligen königlichen Gärten (Baq-e Fin) bewässert.

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Bei unserer Stadtbesichtigung besuchen wir die berühmten Bürgerhäuser.

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Das prachtvolle Bürgerhaus Khane-ye Abassian umfaßt sechs Gebäude, die sich um mehrere Innenhöfe gruppieren.

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Zur Innenausstattung zählen kunstvolle Stuckarbeiten, Spiegelpartien und Fenster.

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Das Bürgerhaus Khane-ye Tabataba’i schauen wir uns auch an. Es wurde Mitte des 19. Jh. für einen wohlhabenden Kaufmann erbaut. Auch hier folgt die Anordnung der Gebäude dem bekannten Plan: Ein öffentlicher, ein privater und ein Trakt für das Personal bilden das knapp 5.000 qm große Ensemble.

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Der Abschluß des Tages ist ein Essen im traditionellen Restaurant Abassi, im historischen Haus Khane-ye Abassian.

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Den zweiten Tag in Kahsan beginnen wir mit einem Bummel durch den Bazar.

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Er ist einer der architektonisch am sehenswertesten Bazare im Iran. Hier sind keine Touristen anzutreffen. Alles ist authentisch, was uns natürlich sehr begeistert. Es herrscht großer Trubel im Bazar, denn heute ist laut iranischem Kalender der letzte Tag im Jahr und es sind wohl noch viele Einkäufe für die bevorstehenden Festlichkeiten zu tätigen.

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Im Iran beginnt morgen das neue Jahr 1397!

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Das historische Bürgerhaus Khane-ye Ameriha, einst Residenz des Gouverneurs von Kashan, gruppiert sich um drei Innenhöfe. Der Komplex wurde zu einem Hotel im traditionellen Stil umgebaut und bietet sich für eine kleine Mittagspause an.

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Haman-e Mir Sultan Ahmad, ein renoviertes Badehaus, verfügt über ein beeindruckendes Dach voller Kuppeln und schöner Fliesenarbeiten im Inneren.

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Mädels in Kashan.

Am 21. März 2018 oder nach iranischem Kalender: 21. März 1397 fahren wir nach Tehran.
Auf dem Highway kommt uns eine unglaubliche Blechlawine entgegen. Ganz Tehran scheint auszufliegen. Für uns nur gut. In Qom macht eine Polizeikontrolle erstmals Probleme. Es dauert eine geschlagene Stunde, bis endlich geklärt ist, daß wir mit Simba auf dem Highway nach Tehran fahren dürfen. Ab Qom ist der Highway für Lkw’s gesperrt, doch Simba ist ja kein Lkw, sondern ein Mobile Home.
Schließlich erreichen wir am Stadtrand von Tehran das imposante Khomeini-Grabmal.

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Der weitläufige Parkplatz, bietet Pilgern, Reisenden mit Pkw und Zelten, Reisebussen, Lkw’s sowie Overlandern ausreichend Parkplatz.

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Hier steigen wir am nächsten Tag in die Metro und fahren ins Stadtzentrum von Tehran.

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Der Golestan Palast wurde im 17. Jahrhundert erbaut und im 19. Jahrhundert erweitert.
Heute umfaßt der Komplex mehrere Museen und eine hübsche Gartenanlage.

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Wir schauen uns die Haupthalle an und werden fast erschlagen von soviel Luxus, der durch Kristall und viele Spiegel noch intensiver wirkt.

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Das Stadtzentrum selbst finden wir nicht besonders reizvoll.

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Es herrscht ein geschäftiges Treiben in den Straßen.

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Wir fahren in den Norden der Stadt, zum Museum für zeitgenössische Kunst.

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Es gibt Skulpturen von internationalen Künstlern und eine Retrospektive des iranischen Künstlers Ali Akbar Sadeghi zu bestaunen.

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Persepolis - von Ali Akbar Sadegh interpretiert.

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Immer wieder kommen wir mit interessierten Iranern ins Gespräch. Ein junges Paar lädt uns zu einem Getränk in ein nettes Gartenlokal ein und bringt uns anschließend mit ihrem kleinen Auto zum Khomeini-Grabmal, dem Parkplatz auf dem Simba auf uns wartet. Ihr Traum ist es, die Welt zu bereisen und einmal Deutschland zu besuchen.
Der nächste Tag ist Fahrtag und so verlassen wir Tehran inmitten einer Blechlawine gen Norden.
In Rasht parken wir für zwei Nächte. Der Tagesausflug führt nach Masuleh.

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Das kleine Bergdorf liegt 60 Kilometer südwestlich der Stadt, inmitten dichter Wälder.

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Der Höhenunterschied im Dorf beträgt 100 Meter, weswegen die Häuser am Hang übereinander gebaut sind. Die Dächer der unteren Häuser dienen als Aufgang für die nächsthöheren Häuser.

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Die knapp 800 Einwohner sind Taleshis, die untereinander ihre eigene Sprache sprechen.

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Wabenhonig ist äußerst beliebt.

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Der kleine Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel und jetzt in den Neujahrsferien äußerst gut besucht.

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Über die Hafenstadt Bandar Anzali gelangen wir zum Kaspischen Meer.

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Wir frühstücken am Strand und nehmen dann die Küstenstraße bis nach Astara. Das Gebiet ist dicht besiedelt, da äußerst fruchtbar. Hier wird hauptsächlich Reis und Kiwis angebaut.

Entlang der Grenze zu Azerbaijan fahren wir durch die Berge nach Ardabil.

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Hier besuchen wir das bedeutendste Bauwerk der Stadt, das Mausoleum des Sheikh Safi, u.a. ein Sammler alten chinesischen Porzellans.

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Die zahlreichen Wandnischen dienten zur Aufbewahrung seiner umfangreichen Porzellansammlung.

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Er gründete den bekannten Orden, aus dem die Derwische hervorgingen. Die tanzende Derwische kennt man aus der Türkei und wir haben sie schon in Khartum/Sudan erleben können.

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Hier gibt es leckeres Fladenbrot frisch zubereitet.

26.3.2018
Wir setzen unsere Fahrt gen Nordwesten fort und gelangen nach Täbris. Simba wird beim El-Goli Park abgestellt und wir besuchen im Stadtzentrum die Blaue Moschee.

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Sie ist das berühmteste Bauwerk der Stadt. Im Jahre 1465 fertig gestellt, wurde sie durch ein Erdbeben 1779/1780 stark zerstört. Beim Wiederaufbau ab 1973 (Dauer 40 Jahre) hat man nicht versucht, die Zerstörungen zu verbergen.

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Die Originalfliesen leuchten in einem besonders intensiven Kobaltblau.

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Der historische Bazar von Täbris zählt zu den größten und stimmungsvollsten in ganz Iran.

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Besonders der Bereich der Teppichhändler weist eine schöne Architektur mit zahlreichen Innenhöfen und überkuppelten Gängen aus.

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Der El-Goli Park, unser Standort für drei Tage, ist ein beliebtes Ausflugsziel der Bevölkerung von Täbris.

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Täbris zählt nicht unbedingt zu den touristischen Highlights Irans, darum sind Reisende aus dem Westen recht selten.

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Die Bevölkerung der Stadt zeigt um so deutlicher, wie erfreut sie über unseren Besuch ist. Wir werden interviewt, unzählige Male abgelichtet und zu Selfies ermuntert.

Am 28. März 2018 verlassen wir in Richtung Türkei, bei Bezargan, den Iran. Dieses einzigartige Land, mit seiner Jahrtausende alten Kultur und seinen grandiosen Landschaften wird uns als ein ganz Besonderes in Erinnerung bleiben.
Nicht nur die chaotischen Verkehrsbedingungen (Iraner halten sich grundsätzlich nicht an irgendwelche Verkehrsregeln) sondern viel mehr die liebenswürdigen, aufgeschlossenen und extrem gastfreundlichen Menschen haben uns stark beeindruckt.
Wir haben den Frühling im Iran sehr genossen.

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