Malaysia
29. Februar - 25. März 2020

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Die Einreise nach Malaysia verläuft unproblematisch und zügig. In der ersten Shopping-Mall, die auf unserem Weg nach Süden liegt, erwerben wir in nur 20 Minuten eine neue Sim-Karte. Nun können wir ganz entspannt, auf guter Autobahn (mautpflichtig aber günstig), unsere Fahrt fortsetzen.
Malaysia
besteht aus 13 Bundesstaaten. Wir besuchen die Malaische Halbinsel, auch Westmalaysia genannt, mit der Hauptstadt Kuala Lumpur. Zwischen West- und Ostmalaysia, den beiden ungefähr gleich großen Landesteilen, liegt das Südchinesische Meer. Durch die Straße von Malakka wird Malaysia von der indonesischen Insel Sumatra getrennt und durch einen Damm mit dem Stadtstaat Singapur, auf der gleichnamigen Insel, verbunden.
Die Bevölkerung Malaysias setzt sich folgendermaßen zusammen: 50,4 % sind Malaien
, 23,7 % Chinesen, 11 % indigene Völker (Orang Ali und Dayak), 7,1 % Inder und 7,8 % Sonstige. Im Straßenbild nehmen wir überwiegend Muslime war. Was hier wieder einmal traurig stimmt: Auch kleine Mädchen, im Alter von vielleicht 2 Jahren, werden schon in eine schwarze „Kutte“ gesteckt.

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Unseren ersten Übernachtungsplatz in Malaysia finden wir am Fuße des Gunnung Jerai (1.217 m). Das Naturschutzgebiet wird am Wochenende gern von der einheimischen Bevölkerung für die beliebten Picknick-Treffen der Großfamilien oder Freundeskreise aufgesucht. Simba wird hier ordentlich bestaunt.
Am folgenden Tag setzen wir unsere Fahrt, nach Süden, auf der gut ausgebauten Autobahn fort.

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Im Straßen-Wirrwarr von Butterworth erwischen wir die falsche Auffahrt und landen ungewollt auf der nördlichen Brücke nach Penang. Der kleine Abstecher ist schnell vergessen, indem wir die Insel umgehend über die Südliche Brücke wieder verlassen.

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Ölpalm-Plantagen bis zum Horizont! Malaysia ist nach Indonesien der zweitgrößte Produzent von Ölpalmfrüchten.

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In Sungai Borong finden wir direkt am Meer einen idyllischen Platz für die Nacht.

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Es herrscht gerade Ebbe und es ist ziemlich heiß, aber vom Meer kommt eine angenehme Brise herüber. Als dann in der Nacht die Flut aufläuft und das Wasser fast bis an Simbas Reifen schlägt, kommt mit dem Wasser noch mehr Wärme. Das Meer ist hier sehr flach und es hat darum eine sehr hohe Wassertemperatur. Das hatten wir leider nicht bedacht. Eine besonders erholsame Nacht war es nicht für uns, denn am Morgen haben wir noch immer 29.7 Grad in der Wohnkabine.

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Schlammspringer (Periophthalmus) warten auf die Flut. Es sind amphibisch lebende Fische.

Die Hafenstadt Klang, westlich von Kuala Lumpur, steuern wir als Nächstes an. Hier organisieren wir bei einem Agenten Simbas Verschiffung. Die wichtigsten Details besprochen, verlassen wir ganz schnell das Tiefland.

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Uns zieht es in die Cameron Highlands, um dort Abkühlung zu finden.

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Die bis zu 2.000 Meter hoch liegenden Berge mit sanft ansteigenden Hängen, bieten ideale Bedingungen für Tee- und Gemüsepflanzungen.

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Exotischer Regenwald umschließt die Siedlungen und Pflanzungen.

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Wir finden auf dem Parkplatz einer kleinen Pension, oberhalb des Ortes Tanah Rata, einen geeigneten Stellplatz. Nach vielen Wochen in tropischer Hitze ist für uns endlich Durchatmen angesagt. Das wollen auch die Bewohner von Kuala Lumpur, die hier an Wochenenden und Feiertagen die zahlreichen Apartmenthäuser bevölkern.

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Mit dem Motorrad erkunden wir das Umfeld und besuchen u.a. Tan’s Camelia Garden. Der Besitzerin des verwunschenen Hauses wurden 90 % ihres Geländes genommen. Der staatliche Grund wurde einfach rekrutiert und für neue Apartmenthäuser platt gemacht. Jetzt hat sie nur noch einen kleinen Garten, der von Pflanzen nur so überquillt.

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Den Schmetterlings Garten von Brinchang besuchen wir ebenfalls. Hier gibt es neben unzähligen Faltern auch Blumen, Frösche, Schlangen und Käfer zu bewundern.

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Der Mooswald am Hang des Gurung Brinchang (2.000 Meter) ist mit einem gut gemachten Plankenweg ausgestattet.

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Hier kann man sich ganz komfortabel durch das unwegsame Gelände bewegen und nach Orchideen Ausschau halten.

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Der Robinson-Wasserfall ist über einen schmalen Dschungel-Pfad zu erreichen.

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Am 12. März 2020 verlassen wir das angenehm kühle Hochland und fahren nach Ipoh. Inzwischen eine Stadt mit 700.000 Einwohnern (überwiegend Chinesen), blickt Ipoh auf bewegte Zeiten zurück. 1884 wurden im Kinta Valley die einst größten Zinnvorkommen der Erde entdeckt. Der profitabel Zinnrausch schwemmte viele Glücksritter in das Flußtal, die meisten von ihnen Chinesen. Um die Jahrhundertwende hatte die aufblühende Siedlung mit etwa 12.000 Einwohnern den Beinamen „Stadt der Millionäre", denn mit dem Zinn wurde viel Geld verdient.

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Kein Wunder, daß Banken, Geschäftshäuser und öffentliche Bauten hier eine Nummer größer und prächtiger als anderswo ausfielen.

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Der Bahnhof ist dafür ein gutes Beispiel.

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Im historischen Stadtzentrum statten wir der Miniature Wonders Art Gallery einen kurzen Besuch ab.

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Die realistischen Miniaturmodelle zeigen Szenen aus der chinesischen Geschichte.

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Die Concubine Lane, wie auch andere Gassen werden durch die Street Art des litauischen Künstlers Ernest Zacharevic verschönert.

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Zahlreiche einheimische Künstler haben seine Idee aufgegriffen und ihre Murals in den Straßen hinterlassen.

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Wir bleiben bis zum Sonntag, denn dann findet in den Vormittagsstunden immer ein Flohmarkt statt, den wir uns nicht entgehen lassen.

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Mit Willy und seiner Frau genießen wir in einem chinesischen Restaurant ein köstliches Mahl.

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Hindu-Tempel am Stadtrand von Ipoh.
Eigentlich wollten wir am Montag, den 16. März 2020 unsere Rundreise fortsetzen und nach Penang fahren, um dort die sehenswerte Stadt Georgetown zu besuchen. Die neuesten Nachrichten zum Thema Corona lassen uns jedoch umkehren und nach Klang zurückfahren. Für uns steht ganz schnell fest: Wir versuchen unsere Rückkehr nach Deutschland vorzuziehen.

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Südlich von Klang verbringen wir eine Nacht an der Küste.
Es folgt ein Tag voller organisatorischer Notwendigkeiten. Wir suchen im fast menschenleeren International Airport von Kuala Lumpur das KLM-Office auf und buchen einen Rückflug für den 25. März. Danach sprechen wir mit einer Logistik-Fachfrau Simbas Verschiffung durch.

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Anschließend fahren wir an Kuala Lumpur vorbei, 300 Kilometer durch bewaldete Hügel an die Ostküste von Malaysia. Dort wollen wir die restlichen Tage am Südchinesischen Meer verbringen.

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Südlich von Kuantan, im Garten des Sepat Guesthouses, finden wir für die nächsten Tage einen schönen Platz zum Verweilen. Wir haben freien Blick auf das Meer, das wir Tag und Nacht rauschen hören und genießen die frische Brise, die durch die Simba-Kabine streicht. Endlich Temperaturen von max. 30 Grad und immer ein angenehmes Lüftchen.

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Wir lassen die Seele baumeln und schlendern durch den verwunschenen Garten des Guesthouses, um die phantasievollen Holzarbeiten zu bestaunen.
Leider beeinflussen erneut Corona-News unseren Aufenthalt. Die Bevölkerung Malaysias ist aufgefordert, möglichst im Haus zu bleiben, das Reisen im Land einzustellen und nur die nötigsten Fahrten zu unternehmen. Restaurants, Hotels, die meisten Geschäfte, Büros und öffentliche Einrichtungen bleiben vom 18. - 31.März 2020 geschlossen. Bevor man sich vielleicht gar nicht mehr im Land bewegen kann, machen wir uns am 20. März wieder auf den Weg nach Port Klang.

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Glücklicherweise können wir uns in einem Hotel in Hafennähe einquartieren (es gab außer uns kaum Gäste). Hier können wir in Ruhe Simba reise- und seefertig machen.

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Am 25.März 2020 stellen wir Simba bei einer Logistik-Firma unter und geben ihn in die Hände der Agentin. Sie wird sich um die Zollabwicklung und seine Verschiffung Anfang April kümmern. „Bye,Bye - Good Boy!“

Kurz vor Mitternacht steigen wir in den Flieger und erreichen am Vormittag des 26. März 2020 wohlbehalten unser Zuhause.

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Der selbst auferlegte Corona-Stubenarrest bietet uns viel Raum für die Nachbereitung dieser wunderbaren Reise:
In neuneinhalb Monaten und 34.400KM „Mit Simba quer durch Asien“.

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Am 13. April wird Simba in Singapur auf das RoRo-Schiff (Themis) gefahren, um seine Reise nach Bremerhaven anzutreten.



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