18. - 28. Juli 2017
Start zur II. Afrika-Etappe
Windhoek/Namibia zur Provinz Mongu/Sambia

Im Morgengrauen (5.30 Uhr) landen wir, nach einem angenehmen Flug, planmäßig in Windhoek. Bei klarem Himmel haben wir jetzt mal gerade 1 Grad Celsius, denn es ist Winter in Namibia. Am Tag erreicht die Temperatur dann aber wieder angenehme 25 Grad Celsius.

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Die mitgebrachten Ersatzteile müssen erst durch den Zoll, aber dann können wir den Shuttle-Service von Manfred Gorn genießen, der uns endlich zu Simba bringt. Wiedersehensfreude auf beiden Seiten, denn Simba springt ohne zu murren sofort an.
Manfred Gorn, in dessen Garagen-Halle Simba unseren Heimaturlaub sicher verbrachte, bietet sogleich die Reparatur-Möglichkeit in der Werkstatt seines Sohnes an. Am Mittag ist alles montiert und wir können ganz entspannt nach Windhoek fahren. Wieder stehen wir auf dem Urbancamp im Schanzenweg. Dieser Treffpunkt der Globetrotter und campenden Urlauber bietet immer wieder Kontakt zu netten Reisenden. Wir sind gespannt, wer dieses Mal hier auftaucht.

Die ersten Stunden gehören unserem Gepäck. Alles will gut verstaut sein, denn Ordnung ist im Simba das „halbe“ Leben. An den Folgetagen wird Simba weiter ausgerüstet.
Die BMW-Vertretung in Windhoek bietet wieder einen erstklassigen Service. Unser Motorrad sieht wieder aus wie neu und die Halterung für das Garmin-Navi wurde auch montiert.
Die Tischlerei H.Jensen in der Nasmyth.Str. schnitzt einen paßgenauen Unterlegklotz für den Spanngurt der BMW und verstärkt noch zwei Schubladen in unserer Küche.
Überrascht sind wir über die große Auswahl im Camping- u. Caravanshop Bushwalkers in der Rhinostreet.
Um die Lebensmittelvorräte zu ergänzen, ist Windhoek ein idealer Ort. Gute Supermärkte gibt es reichlich.

Im Urbancamp verbringen wir einen geselligen Abend mit Rita und Freddy Reck.
www.reck-film.de
Wir kennen uns aus Deutschland und hatten uns vor Monaten zuletzt in Katima Mulilo getroffen. Jetzt verbringen die Beiden die letzten Tage vor ihrem Heimaturlaub in Windhoek.

Neben den organisatorischen Dingen nehmen wir uns die Zeit für einen Game-Drive mit Manfred Gorn. Sein Nachbar, die Heja Game Lodge, grenzt mit ihren 20.000 ha an das Stadtgebiet von Windhoek, ist landschaftlich wunderschön und sehr wildreich.
Gleich zu Beginn unserer Tour stoßen wir auf die zwei Breitmaulnashörner der Farm. Die beiden Bullen, Vater und Sohn, kennen Manfred gut. Sie haben sich an Menschen gewöhnt, als es vor zwei Jahren durch die große Trockenheit nötig wurde, die Nashörner zu füttern.
Manfred geht ruhig, aber unentwegt sprechend, auf die beiden zu. Nach ein paar Streicheleinheiten ruft Manfred uns heran. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Sofort sind auch wir bei den Tieren. Der Jung-Bulle (4 1/2 Jahre ) ist sehr zutraulich, während sich der Senior etwas zurückzieht, aber ebenfalls immer in unserer Nähe bleibt.

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Es ist ein besonderes Erlebnis einem so großen, seltenen Wildtier so nahe zu sein.


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Am Sonntag, dem 22.7.17 brechen wir auf. Ein langer Ritt steht uns bevor. Die Etappe von Windhoek nach Ghanzi/Botswana mißt 523 Kilometer. Bei Sonnenuntergang erreichen wir das Thakadu Bush Camp.
Der folgende Tag, mit nur 290 Kilometern bis Maun, ist da das reinste Zuckerschlecken. Dort stehen wir wieder auf der uns schon vertrauten Campsite des Sedia Riverside Hotels.
Die uns ebenfalls schon vertraute MAN-Werkstatt in Maun suchen wir auch wieder auf, da wir routinemäßig die Lufttrocknerkartusche auswechseln lassen. Nach nur zwei Stunden ist Simba wieder fit und wir können uns auf den Weg machen.
Auf dem Trans-Kalahari-Highway fahren wir bis nach Nata und dann gen Norden, wo wir auch schon mal rechts und links der Straße den einen oder anderen Elefanten sehen.
Nach 380 Kilometern erreichen wir die Elephant Sand Bush Lodge, gerade rechtzeitig zum Sundowner. Auf der Terrasse des Restaurants essen wir gut zu Abend und erleben, wie aus dem Dunkel, zwischen Zelten und Autos hindurch, etliche Elefanten an die Wasserstelle kommen. Bis zu 20 Bullen zählen wir am nur wenige Meter entfernten Wasserloch. Ein wunderbares Schauspiel.
Die nächste Tages-Etappe von 360 Kilometern bis nach Katima Mulilo, verläuft auf recht guter Asphaltstraße sehr angenehm. Der Grenzübertritt von Botswana nach Namibia gestaltet sich problemlos. Unterwegs zeigen sich immer wieder Elefanten. Auch Kudus und Impalas bringen uns eine nette Abwechslung auf der sonst sehr eintönigen Strecke.
Katima Mulilo erreicht, stocken wir mit den letzten Namibia-Dollars unsere Lebensmittelvorräte auf und verbringen die letzte Nacht in Namibia auf der Campingwiese des Protea Hotels, direkt am Sambesi.

Vor der Grenze werden die Dieseltanks randvoll aufgefüllt. Wir verlassen problemlos Namibia am Grenzübergang „Wenela Border“.
Die Sambia-Seite erfordert etwas Geduld und reichlich Bares. Wir werden schon beim Einparken von etlichen Fixern belagert, aber wir versuchen es ohne deren Hilfe. Eine Bank zum Geld tauschen ist auch in Sichtweite. Der Bargeldautomat hat allerdings einen hundert Kwacha-Schein verschluckt. Schwund ist eben bei jeder Sache!
Das 30 Tage gültige Visum kostet für die einmalige Einreise 50 USD p.P., Simba schlägt mit 75 USD Straßenbenutzungsgebühr zu Buche. Die Carbon-Tax muss in Sambischen Kwacha bezahlt werden und kostet 275 Kwacha für Simba und 70 Kwacha für die BMW. 540 Kwacha müssen wir dann noch für die Kfz-Versicherung hinlegen. Am Gate sind dann noch einmal 50 Kwacha abzudrücken, wofür weiß niemand so richtig. Simba wurde nicht kontrolliert.
Zwei Stunden hat die Grenz-Überschreitung gedauert. Uff!
Nun liegt vor uns eine schnurgerade Straße gen Norden, die erst vor kurzem mit Hilfe von EU-Geldern fertiggestellt wurde. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke auf den breiten, blau schimmernden Sambesi. Bei Sioma wechseln wir über die neue Brücke auf das östliche Ufer und bewegen uns nun durch eine Marsch- und Schwemmlandschaft. Hier sind viele Leute dabei, das hohe trockene Gras zu schneiden, welches für den Bau der traditionellen Strohhütten verwendet wird.
In Senanga machen wir nach ca. 400KM Stopp und finden auf der Wiese der Senanga Safari Lodge einen Stellplatz mit Blick auf den Sambesi.

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Entgegen unserer Erinnerung an die Straßen Sambias, bewegen wir uns jetzt auf überwiegend guter Asphaltstraße. Lediglich kurze Abschnitte sind mit zahlreichen heftigen Schlaglöchern gespickt oder die Asphaltdecke fehlt vollständig.
In Mongu, der Provinzhauptstadt, gelingt es uns endlich eine Simkarte für das Smartphone zu erwerben. Der Ort hat auch einen Shoprite-Supermarkt zu bieten, in dem wir unsere Vorräte noch einmal ergänzen.

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Noch ca. 240 Kilometer (leider zum Teil sehr schlechte Piste) trennen uns vom Gate des Kafue-Nationalparks. Wir erreichen es erst in der Dämmerung und entscheiden direkt am Gate zu übernachten. Die Ranger begrüßen die Abwechslung.


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