14. - 22. September 2017
Im Südosten Ugandas


Die Einreise nach Uganda erfordert eine ordentliche Portion Geduld. Obwohl wir durch einen jungen keniatischen Helfer unterstützt wurden, brauchen wir drei Stunden für den Grenzübertritt. Neben der Straßengebühr ist auch noch eine Versicherung abzuschließen, die mit USD 180 mächtig zu Buche schlägt.
Die gute Qualität der Straße versöhnt uns wieder und als wir im Camp „The Haven“ eintreffen, ist der Streß schnell vergessen.


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Hier am Weißen Nil o.a. Victoria-Nil stehen wir vier Tage. Das Rauschen der Stromschnellen und das Zwitschern der zahlreichen exotischen Vögel bildet eine permanente angenehme Geräuschkulisse. Wir lassen es uns gut gehen, üben uns im Verweilen und erfreuen uns an den netten Kontakten zu anderen Uganda-Reisenden.

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Da hier in Uganda noch immer die Auswirkungen der kleinen Regenzeit zu spüren sind, wollen wir als Nächstes das südlich gelegene, kleine Vorzeige-Land Ruanda ansteuern. Die Route führt über Kampala, die Hauptstadt Ugandas. Der Verkehr ist chaotisch, meist stockend. Wir brauchen vier nervige Stunden, um die Stadt zu durchqueren. Im Stau stehend, werden wir nicht nur von zahlreichen Straßenhändlern behelligt, sondern auch angebettelt. Ein Junkie trommelt gegen Simba und zerrt an der Klinke der Fahrertür. Sein Betteln bleibt so natürlich erfolglos. Vor Wut zertrümmert er Simbas unteren Außenspiegel und zieht dann ab, um mit einem großen Stein in der Hand wieder aufzutauchen. Genau im rechten Moment fängt der Stau sich an aufzulösen, wir können weiterfahren und sind froh, diese chaotische Stadt verlassen zu können. Glück im Unglück für uns. Es war das erste negative Erlebnis auf unserer Tour und ist eben typisch für eine Großstadt.

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Nach diesem Streß tut ein Pausentag am Lake Nabugalo nur gut. Die Meerkatzen besuchen uns auf ihrer morgendlichen Runde.

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Und hier klopfen die Kronen-Tokos (Tockus alboterminatus) gegen Simbas Scheiben.

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Den ganzen Tag lang hören wir den Seeadler und die Grauwangen Hornvögel (Bycanistes subcylindricus) schreien.

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Im benachbarten Dorf gibt es in einem kleinen Shop sogar gekühltes Nil-Bier zu kaufen - der Sundowner ist gerettet.

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Kochbananen-Umschlagplatz. "Matoke", das Nationalgericht aus Uganda, ist eine Mahlzeit aus gedämpften grünen Kochbananen. Der Pro-Kopf-Konsum beträgt 172kg Kochbananen pro Jahr.

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Der nächste Fahrtag bringt 300 Kilometer bis Kabale. Die nächste Campingmöglichkeit gibt es erst am Lake Bunyonyi. Das Lake Bunyonyi Overland Resort liegt am malerischen Ufer des 1.962 m hoch gelegenen Sees. Er ist umgeben von terrassierten Hügeln, hinter ihnen schauen, je nach Wetterlage, die Vulkanberge des Virunga-Gebietes hervor. Dort, im Bwindi Nationalpark, haben wir vor ziemlich genau sechs Jahren die Berggorillas besucht www.berggorillas2011.blogspot.com.
Diesmal begnügen wir uns mit einer 5-stündigen Bootstour auf dem See.


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Es geht vorbei an den 29, zum Teil unbewohnten Inseln, zu einer kleinen Siedlung der Batwa-Pygmäen.

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Die Batwa (in Uganda leben noch etwa 3500-4000) wurden aus ihrer Heimat vertrieben und leben hier unter ärmlichsten Bedingungen. Geschützte Waldgebiete gibt es in Uganda/Ruanda/Burundi/DR Kongo nur für Gorillas, Schimpansen und andere Wildtiere, nicht jedoch für Menschen.

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Englischunterricht in der privaten Schule, mit insgesamt 110 Schülern.

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Die Pygmäen singen für uns und wir honorieren das mit einer Spende für die Gemeinschaft. Natürlich kaufen wir auch etwas von ihrem naiven Kunsthandwerk, um sie ein wenig zu unterstützen.

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Nach zwei Übernachtungen in diesem schönen, aber turbulenten (viele Gorilla-Touristen) Camp, fahren wir am 22. September weiter in Richtung Ruanda.
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